Es sollte ein Upgrade für die CSDs sein, die Ausrufung des Juni als Pride Month. Die immer größeren Events ziehen Marketer magisch an. Zwei Radiomagazine hinterfragen die Inflation des Regenbogens.
Deutschlandfunk Nova
Das digitale Wissensradio der Deutschlandradio-Familie beobachtet und fragt: Egal ob in der Jeans-Werbung oder auf dem Bier – die Regenbogenflagge wird zum Style. Gerade im ‘Pride Month’ Juni wirbt so manches Unternehmen um Kundschaft aus der LGBTQI-Community. Ist das gut für die LGBTQI-Szene oder einfach nur eine Vermarktungsmaschinerie?
Die Reporterin Rebekka Endler rät dazu: Hinschauen und hinterfragen, wenn wir Pride-Artikel kaufen. Was ist das für ein Unternehmen? Welche Initiativen werden unterstützt? Welche Unternehmenskultur gelebt? Und hat vielleicht ein Mensch aus der LGBTQI-Gemeinschaft das Shirt, den Turnschuh designed?
In ihrem Beitrag https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/pride-month-was-wichtig-ist-wird-auch-vermarktet vom 14. Juni 2019 fragen Moderatorin Sonja Meschkat und Autorin Rebekka Endler, worin positive Entwicklungen zu sehen sind und an welchen Stellen die Glaubwürdigkeit fehlt. Wichtiges Detail dabei: Themen, die für transidente oder intersexuelle Menschen von Bedeutung sind, finden insgesamt wenig Beachtung – trotz LGBTQI – Labelling.
Flux Radio
Auch das Berliner Flux-Radio fragt, ob das Übernehmen des Pride Month aus den USA ein Segen für Europa sei. Wird dabei zu viel Augenmerk auf Toleranz und zu wenig auf bestehende Benachteiligung gelegt? In einem kurzen Interview mit Diversity Ingenieur Michael Stuber diskutieren die ModeratorInnen das Engagement von Unternehmen und die Bedeutung des Regenbogens im Marketing.
Den Beitrag vom 27. Juni 2019 gibt es – nach seiner Ausstahlung – direkt hier zum Anhören
MPG
USA: Ein kritscher Blick auf Sponsoren
Auch in den USA hinterfragen kritische JournalistInnen die mitunter vollmundigen oder zahlfreudigen Engagements. So verglichen sie beispielsweise pro-Pride-Positionen mit der Unterstützung homophob agierender PolitikerInnen und prangern öffentlich neun Konzerne an, bei denen hier eine besonders deutliche Diskrepanz erscheint.